Übung unter Atemschutz

Einsätze unter Atemschutz gehören zu den wohl risikoreichsten Aufgaben bei der Freiwilligen Feuerwehr. Entsprechend durchlaufen all jene Kameradinnen und Kameraden, die sich für eine Tätigkeit als Atemschutzgeräteträger entscheiden, eine intensive Ausbildung und stellen sich wiederholt einer körperlichen Tauglichkeitsprüfung; – der sogenannten G26.3. Glücklicherweise, möchte man sagen, kommen Schadensereignisse, die einen Einsatz unter Atemschutz erforderlich machen, vergleichsweise selten vor. Entsprechend wichtig ist gleichwohl regelmäßiges Training, um Handlungssicherheit für den Ernstfall zu gewinnen. Denn Fehler können im Atemschutzeinsatz fatale Folgen haben und die Toleranzschwelle etwa in einem brennenden Gebäude ist denkbar klein.

Großübung Pfaffen-Schwabenheim 2022 (Luminar 2)
(© FF Pleitersheim)

Ende Oktober fand daher in Pfaffen-Schwabenheim eine großangelegte Übung statt, deren Konzeption sich insbesondere an die Atemschutzgeräteträger unter den Feuerwehrleuten richtete. Angenommene Lage war ein Brand im ehemaligen Pfarrhaus nahe der Klosterkirche. Nebelmaschinen hatten das Gebäude in Vorbereitung auf die Übung stark verraucht, um somit – wie es auch bei einem tatsächlichen Brand der Fall wäre – die Sicht der Einsatzkräfte einzuschränken. Primäre Aufgabe der Wehren aus Pfaffen-Schwabenheim und Pleitersheim war die Menschenrettung. Vier Atemschutzgeräteträger rückten in Trupps nacheinander in das Gebäude vor, auf der Suche nach zwei als vermisst gemeldeten Personen. Die übrige Mannschaft rettete parallel ein am Fenster stehendes Kind über die Steckleiter und baute die Wasserversorgung für den Löschangriff auf.

Im Fokus der Übung stand neben der Anwendung einstudierter Einsatztaktiken indes noch ein weiterer, nicht minder wichtiger Punkt: Der Fall, dass ein Atemschutzgeräteträger verunglückt. Aller Sicherheitsmaßnahmen zum Trotz – von der Wartung der Geräte bis hin zur durchgehenden Überwachung aller eingesetzten Trupps – kann ein Unfall niemals ausgeschlossen werden. Und so simulierte ein Feuerwehrmann eine plötzlich eintretende Bewusstlosigkeit, was einen sofortigen Rettungseinsatz auslöste. Hierfür ist die Wehr aus Pfaffen-Schwabenheim mit einem speziellen Rettungssatz ausgerüstet, der eine zusätzliche Pressluftflasche, eine Atemmaske sowie weiteres Material beinhält, um einen Atemschutzgeräteträger schnellstmöglich aus der Gefahrenzone evakuieren zu können. Das Ziel wurde erreicht, zwar nicht frei von Fehlern, doch aus eben jenem Grund sind Übungen dieser Art und eine ausführliche Nachbesprechung essentieller Bestandteil einer jeden guten Ausbildung; – stets verbunden mit der Hoffnung, das Erlernte niemals wirklich zu benötigen.

Großübung Pfaffen-Schwabenheim 2022 (Luminar 1)
(© FF Pleitersheim)

Die Freiwillige Feuerwehr Pleitersheim bedankt sich herzlich bei den Kameraden der Wehr aus Pfaffen-Schwabenheim für die Ausrichtung und Organisation der Übung.

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