Gasaustritt in Pfaffen-Schwabenheim
Datum: 20. Mai 2024 um 7:22 Uhr
Einsatzart: Gefahrstoffe 2
Einsatzort: Pfaffen-Schwabenheim
Einsatzleiter: D. Göttert
Mannschaftsstärke: 3
Einheiten: FF Pleitersheim, FF Biebelsheim, FF Frei-Laubersheim, FF Pfaffen-Schwabenheim, Katastrophenschutz, DRK Rettungsdienst, Gefahrstoffzug, Polizeiinspektion Mainz
Einsatzbericht:
Ein Holzkohlegrill löste am Pfingstmontag zu früher Stunde einen Großalarm für die Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst aus. Nachdem die Bewohner eines Privatgebäudes in Pfaffen-Schwabenheim infolge zunehmender gesundheitlicher Beschwerden einen Notruf abgesetzt hatten, schlug bei den rasch vor Ort eintreffenden Sanitätskräften der standardisiert mitgeführte CO-Warner (CO = Kohlenmonoxid) aus. Sofort wurden die Feuerwehr wie auch Spezialkräfte nachgefordert, darunter die Ausrückegemeinschaft Pfaffen-Schwabenheim, Biebelsheim, Pleitersheim und der Gefahrstoffzug des Landkreises Bad Kreuznach.
Es stellte sich heraus, dass ein Holzkohlegrill nach Gebrauch ins Innere des Gebäudes gebracht worden war, wo die noch glühenden Kohlen weiter ausgasten. Kohlenmonoxid, ein toxisches, geruchloses Gas, begann die Räume zu füllen. Insgesamt hielten sich fünf Personen in dem Gebäude auf. Drei Personen konnten sich rechtzeitig ins Freie begeben, zwei weitere Personen wurden bewusstlos von der Feuerwehr unter Atemschutz aus dem Gebäude gerettet. Drei Personen erlitten hierbei eine leichte Kohlenmonoxidvergiftung und wurden durch den Rettungsdienst zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus überstellt.
Die Pleitersheimer Feuerwehr rückte mit drei Mann Besatzung zur Einsatzstelle aus (Gesamtzahl Einsatzkräfte: 45). Primäre Aufgabe war zunächst die Absicherung gegen den fließenden Verkehr, da die zahlreichen Einsatzfahrzeuge eine Vollsperrung erforderlich machten. Im weiteren Verlauf bereiteten die Kameraden sich dann darauf vor, bei der Durchsuchung des Gebäudes unter Atemschutz zu unterstützen; – dieser Einsatz erübrigt sich jedoch. Stattdessen gingen die Pleitersheimer der Einsatzleitung assistierend zur Hand.
Nachdem das Gebäude vollständig evakuiert und der Holzkohlegrill ins Freie verbracht worden war, begann die Feuerwehr abschließend mit einer Druckbelüftung mittels Ventilatoren. Gegen 08.45 Uhr, rund 90 min. nach der Alarmierung, endete der Einsatz.
Wie Chris Snehotta, Stellv. Wehrleiter der VG Bad Kreuznach, u.a. im Gespräch mit Pressevertretern betonte, geht von Kohlenmonoxid eine oftmals unterschätzte Gefahr aus. Holzkohlegrills sollten keinesfalls in einem Gebäude, sondern immer unter freiem Himmel ausglühen. Welche weiteren Gefahrenquellen es gibt und wie man sich schützen kann, hierzu veröffentlichte die Freiwillige Feuerwehr Pleitersheim bereits einen eigenen Artikel: Kohlenmonoxid – Das leise Gift.